Ihr solltet mehr Vertrauen wagen

In der 1. Bibelrunde im neuen Jahr betrachteten wir einen Abschnitt aus dem 6. Kapitel des Matthäus – Evangeliums. Jesus spricht darin von falscher und rechter Sorge, von falscher und rechter Lebensführung. Er macht uns aufmerksam wie prächtig der Schöpfer die Natur gestaltet hat, wie sehr Er dafür sorgt, dass jedes Geschöpf bekommt, was es zum Leben braucht.

Nimmt man Jesu Aussagen ernst, fühlt man sich zuerst einmal provoziert, wenn es heißt: “ Macht euch keine Sorgen, was ihr essen und trinken sollt oder was ihr anziehen sollt, denn um all das geht es den Heiden!“ Soll ich denn die Hände in den Schoß legen? Sollen meine Kinder, meine Familienmitglieder mir gleichgültig sein? Bin ich ein ungläubiger Mensch, wenn ich Verantwortung für andere wahrnehme? Das meint Jesus sicher nicht, es wäre auch ein Widerspruch zum Gebot der Nächstenliebe.

Nein, Er will uns an einer ganz anderen Stelle abholen – bei unserer Selbstherrlichkeit nämlich. Hand aufs Herz: wie oft glauben wir ganz genau zu wissen, wie unsere Lebensplanung aussehen soll? Bei allem, was wir organisieren, planen, anstreben, erreichen wollen – fragen wir dabei auch, ob es mit dem Willen Gottes zusammenpasst? Ist uns jemals der Gedanke gekommen, dass Gott uns aus guten Gründen mit bestimmten Talenten und auch Schwächen ausgestattet hat?

Jesus sagt uns ganz klar, dass wir mit all unseren Sorgen unser Leben letztlich nicht in der Hand haben. Wir verfügen immer nur über den jeweiligen Augenblick, nicht über die Vergangenheit und nicht über die Zukunft. Und im jeweiligen Augenblick soll uns Gottes Reich wichtig sein, dann bekommen wir alles Nötige dazu. Auf diese Weise kann ich aber nur leben, wenn ich Gott glaube (lateinisch: credere d.h. cor dare, das Herz geben).

Glauben wir also, geben wir Gott unser Herz – wagen wir mehr Vertrauen!