Erster Blick auf das Markus – Evangelium – Erster Blick auf Johannes den Täufer

Ein neues Lesejahr hat am 1. Advent – Sonntag begonnen und wir hören jetzt in der Sonntagsmesse das Markus – Evangelium. Deshalb warfen wir am Montag in unserer Bibelrunde einen Blick darauf, was dieser Evangelist uns nahebringen will und hier zeigte sich ganz deutlich, dass die Evangelien nicht eine Biographie Jesu zu uns bringen wollen, sondern die Frohe Botschaft, dass Gottes Reich nahe ist.

So beginnt dieses Evangelium nicht mit der Verkündigung an Maria oder der Geburt Jesu, sondern mit dem Auftreten Johannes des Täufers. Gleich zu Beginn, wird der Prophet Jesaja zitiert, bei dem es heißt, dass einer auftreten wird, der dem Kommen des Herrn den Weg vorbereitet. Johannes muss im Verwirklichen dieser – SEINER – Berufung unglaublich eindrucksvoll und authentisch gewesen sein, denn laut Markus zogen „ganz Judäa und alle Einwohner Jerusalems“ zu ihm an den Jordan, bekannten ihre Sünden und ließen sich von ihm taufen. Nun, man muss „ganz“ und „alle“ nicht wörtlich nehmen, aber die Reaktion auf seine Aufrufe wird wohl gewaltig gewesen sein!

So scheint Johannes dann auch der erste gewesen zu sein, dem klar war, wen er da getauft hatte, als sich über Jesus der Himmel öffnete und der Geist wie eine Taube auf Jesus herabkam. Etwas Anderes beeindruckte uns aber noch viel mehr. Johannes hatte, bei allem Erfolg, der ihm beschieden war, immer betont, dass nicht er  der Messias sei. Er blieb treu bei seiner Aufgabe des Wegweisers und konsequent nahm er sich selbst immer mehr zurück, als Jesus selbst auftrat. Hand aufs Herz- ist das nicht das Schwerste? Nach so viel Aufmerksamkeit durch die Menschen wieder in die zweite Reihe zurückzutreten? Da leuchtet sehr viel Demut in Johannes auf, von dem wir wissen, dass er auch anders konnte und sich nie ein Blatt vor den Mund nahm, nicht einmal Herodes gegenüber.

Wir waren auch beeindruckt davon, wie treffsicher z.B. die Ikonen – Malerei oder auch der Isenheimer Altar das Wesen des Täufers erfasst haben.

Und wieder einmal zeigte sich uns diese Eigenart der Hl. Schrift, dass sie regelrecht mit uns ins Gespräch kommt, wenn wir uns wirklich auf sie einlassen.