KI – „künstliche“ Intelligenz oder künstliche „Intelligenz“ ?

Am 19.März ,dem Hochfest des heiligen Josef, begrüßten wir Dr. Robert Wurzrainer zu einem Thema, das seit einigen Jahren in aller Munde ist – der Künstlichen Intelligenz. Kein Tag vergeht, ohne dass ein Kommentar dazu in den Medien auftaucht, enthusiastische genauso wie düstere, unheilschwangere.

Dr. Wurzrainer versuchte ein wenig Struktur in dieses Riesenthema zu bringen und bemühte sich sichtlich viele Aspekte der KI anzusprechen. Er erinnerte uns an Bereiche, in denen wir uns der KI schon recht selbstverständlich bedienen und wir eigentlich nicht großartig darüber nachdenken, dass es sich dabei eben auch schon um künstliche Intelligenz handelt, Sprachassistenten z.B., Navi-Systeme, SPAM-Ordner, On-line Dienste usw. Eingehender erklärte er Chat GPT. Positiv wurde vermerkt, dass dabei Vieles erleichtert wird. Es kommt aber durchaus manchmal auch dazu, dass das System zu „halluzinieren“ beginnt. Fakten werden erfunden, die gut ins Schema passen, aber nicht real sind.

KI kann ganz eindeutig das Leben erleichtern.

Gespenstisch wird es, wenn man erfährt, dass Transhumanisten an der Verschmelzung von Technik und Mensch arbeiten. Besonders dann, wenn man weiß, dass es Konzerne gibt, die daran arbeiten und sicher nicht als Science Fiction Fans anzusehen sind.

Der Referent sprach aber sehr wohl auch die Fragen an, die wir im Zusammenhang mit KI stellen müssen:

Wie sieht es mit der Nutzungsmöglichkeit global gesehen aus? Hier besteht eine große Ungleichheit. Wer kontrolliert KI? Was geschieht, wenn ethische Entscheidungen gefällt werden müssen? Welchen Wert hat die angestrebte Perfektionierung des Menschen? KI ist ein extremer Energiefresser. Was geschieht, wenn diese plötzlich wegfällt? Was bewirkt ein Kontrollverlust? Wie steht es um Jobverluste, Datenschutz, globale Gerechtigkeit?

Am Ende seiner Ausführungen stellte der Vortragende noch drei wichtige Fragen in den Raum:

Welche Zukunft wollen wir mit KI gestalten? Welche Rolle solle KI in unserem Leben spielen? Wie können wir eine gute Entwicklung erreichen?

Zuletzt möchte ich noch darauf verweisen, dass der Vatikan bereits ein Dokument vorgelegt hat, das von den Gesetzgebern Schritte zu einer ethischen Eingrenzung der neuen technologischen Möglichkeiten einfordert. Menschliche Intelligenz und KI können nicht gleich gesetzt werden. Die Würde des Menschen basiert darauf, dass er als Abbild Gottes geschaffen worden ist, egal mit welcher persönlichen Verfasstheit er lebt.KI muss immer dem Menschen und dem Allgemeinwohl dienen.

Zuletzt möchte ich noch einmal auf den hl. Josef zurückkommen. In den Texten der Vesper zu seinem Hochfest heißt es: Tut eure Arbeit gern, als wäre sie für den Herrn und nicht für Menschen (Kol 3,23). Das wäre doch eine gute Richtlinie für die Verwendung der KI, oder?

Anmerkung: das Beitragsbild stammt aus dem , im Februar erschienenen  Artikel des „Sonntag“, welcher sich mit dem Thema KI beschäftigte.